Augenheilkunde

Brilleninfektion

Verfärbungen, Oberflächenveränderungen, Trübungen der Brille. Wenn der Innenraum des Auges betroffen ist schwillt das Auge massiv an, quilt deutlich hervor und wird als „Glotzauge“ bezeichnet.DieAugenflüssigkeit kann klar, trüb oder eitrig sein, je nach Infektlage und Verlauf der Erkrankung. Wenn sich die Infektion ausbreitet wird dies als Panophthalmie bezeichnet. Dies kann zumvollständigen Verlust des Sehvermögens führen und gefährliche Abszessbildungen und Sepsis mit sich bringen.

Verschluss der Tränengänge

Es zeigt sich ein geschwollenes, mit klarem Sekret gefülltes Auge. Das sogenannte „Glotzauge“. Entweder es handelt sich um eine angeborene Fehlbildung der Tränenrinne (Canalis lacrimalis) oder um eine Verlagerung dieser durch Tumoren oder Abszesse.

Filarien-Befall

Punktförmige oder längliche Flecken im Auge.

Häutungsstörungen der Brille

Die Ursachen sind meist in einer zu trockenen Haltung zu finden. Aber auch ein Vitamin-A-Mangel oder eine generelle Mangelernährung sowie vorliegende Grunderkrankungen kann dies begünstigen.

Mechanische Augenverletzungen

Einblutungen, Infektionen, evtl. Austrocknung und Erblindung. Oft sind Bissverletzungen durch Futternager oder Ektoparasiten sowie die unsachgemäße Entfernung von Hautresten im Augenbereich dafür verantwortlich.

Eintrübung der Augen

Sind im Häutungsprozess kurz vor der Häutung normal und bedürfen keinerlei Behandlung.

Generelle Komplikationen

• Sehbehinderungen durch Augenerkrankungen können allgemein zu Störungen beim Beuteschlagen führen. Allerdings sind auch sehbehinderte Schlangen meist problemlos in der Lage ihre Beute zu schlagen.
• Erblindung
• Abszess-Bildung
• Sepsis

Ursachen von Augeninfektionen

• Augeninfektionen werden in aller Regel durch Bakterien verursacht. Seltener auch durch Pilze, Filarien, Flagellaten oder Trematoden verursacht
• Begünstigt wird eine Augeninfektion/ -erkrankung vor allem durch mechanische Verletzungen im Bereich der Augen, Zugluft und/ oder kalten Wind, geringe Luftfeuchtigkeit in Verbindung mitstaubig-feinkörnigem Bodensubstrat, andauernde und/ oder intensive Stressbelastung, kühle Haltungsbedingungen, schlechte Hygienestandards bei der Haltung
• manche Erkrankungen sind prädestiniert Augenerkrankungen zu verursachen. Hier sind vor allem Atemwegserkrankungen, Stomatitis und Abszessbildungen im Kopfbereich zu nennen
• auch der Augenkontakt mit kortisonhaltigen Salben, Tropfen oder Tinkturen, Desinfektionsmitteln oder anderen chemisch-toxischen Substanzen kann zu Infektionen der Augen führen
• (zu) intensive UV-Bestrahlung
• Hitzeschäden, meist durch ungeeignete oder falsch eingesetzte Wärmestrahler
• Kälteschäden
• Fremdkörperverletzungen des Auges
• Bissverletzungen im Augenbereich durch Futtertiere, Milben, Zecken, Blutegel u. Ä.
• endokrine, stoffwechselbedingte Ursachen wie z. B. Vitamin-A-Mangel, Hypercholesterinämie mit Ablagerungen von arteriosklerotischen Plaques in den Augenarterien

Therapie der Augeninfektion

• die Erstversorgung einer Konjunktivitis oder einer äußerlichen Brilleninfektion erfolgt durch 3xtgl. Euphrasia-Augentropfen. Dies kann auch - wenn die direkte Anwendung am Auge des Tiers nicht möglich ist - durch das Besprühen des Tieres oder dessen Kopfes mit einem Gemisch aus Euphrasia-Essenz und Wasser erfolgen.
• tritt die Konjunktivitis in Verbindung mit Erkältungssymptomen auf sollte zur o. g. Therapie die Tagestemperatur im Rack des Tieres um 2-5 Grad erhöht werden. (s. Fiebertherapie).
• stellt sich nicht rasch - also binnen Tagen - eine deitliche Besserung unter o. g. Therapie ein ist eine Therapie mittels antibiotischen bzw. antimykotischen Augentropfen/ Salben angeraten. Panophthalmien müssen immer antibiotisch behandelt werden.
Auf keinen Fall dürfen Kortisonpräparate am Auge zum Einsatz kommen, diese verursachen Hornhautschäden!

Erweiterte Begleittherapie

• Optimierung der Temperatur
• Optimierung (Erhöhung) der Luftfeuchtigkeit
• Vermeiden von Trockenkeit, Kälte und kühlem Luftzug
• evtl. Quarantäne 
• evtl. Zwangsfütterung

Behandlung von Augenschäden durch thermische Reize & UV-Stahlung

• generell sollten mechanische Augenverletzungen immer möglichst steril versorgt werden da ein gesteigertes Infektionsrisiko besteht
• Fremdkörper sollten, wenn möglich, mittels handwarmem Wasser oder NaCl-Lsg. 0,9% aus dem Auge gespült werden. Im Anschluss sollte für 10-14 Tage 2-3xtgl. mit Euphrasia-Augentropfen weiterbehandelt werden. Bildet sich Eiter und Schwellung, also eine Infektion muss eine Antibiotikatherapie in Erwägung gezogen werden.
• bei Augenkontakt mit Desinfektionsmittel oder anderen chemischen oder toxischen Substanzen sollte das Auge unverzüglich mehrmals mit handwarmem Wasser gespült und anschließend für 7-10 Tage 2-3xtgl. mit Euphrasia-Augentropfen weiterbehandelt werden.
• Strahlenschäden am Auge (durch UV-Strahlung) wird 7-14 Tage 2-3xtgl. mit Euphrasia-Augentropfen behandelt
• Wärme- und Kälteschäden am Auge werden 7-14 Tage 2-3xtgl. mit Euphrasia-Augentropfen behandelt

Behandlung von Vitamin-A-Mangelsyndrom

• ein Vitamin-A-Mangel sollte mittels adäquaten Medikamenten behandelt werden. Dabei ist Vorsicht geboten da Vit.-A leicht überdosirrt werden kann und so eine Vitamin-A-Überdosis entsteht
• Vitamin-A kann, bei bereits geschwächten Tieren, die das Fressen bereits eingestellt haben, durch Kundige mittels einer Injektion verabreicht werden

Prophylaxe

• grobkörniges und staubarmes Substrat verwenden
• adäquate Luftfeuchtigkeit
• Königspythons benötigen keine UV-Strahlung, deshalb sollten diese unbedingt vermieden werden!
• Desinfektionsmittel sowie andere chemischen und toxischen Substanzen dürfen nicht in die Augen des Tieres gelangen. Tiere sollten niemals direkt besprüht werden sondern mit einem besprühten Tuch eingerieben werden
• Hautreste an der Brille des Tieres dürfen niemal gegen Widerstand entfernt werden! Sitzen die Hautreste fest auf der Brille sollten diese mittels mehrstündigen Bädern und in Folge mit Hilfe eines Q-Tip entfernt werden.
• artgergechte, hygienische Haltung ohne kalten Luftzug und niedrige Temperaturen vermeiden Augeninfektionen nachhaltig
• konsequente Milbenbekämpfung