Übergewicht/ Adipositas

Definition

• nahezu ausnahmslos wird das Problem durch Ernährungsfehler initialisiert. Diese sind vor allem zu energiereiche Nahrung (bei Schlangen generell sekundäres Problem), zu reichsltige Portionen, zu häufige Fütterungen, nicht einhalten von futterfreien Perioden in Form von Sommer- und Winterruhephasen
• da Königspythons in freier Wildbahn ein reichhaltiges Futterangebot vorfinden ist eine Überfütterung nur dann möglich wenn mehr als 1xWo. gefüttert wird
• da Königspythons oppotunistische Lauerjäger sind und zudem reviertreu an ihre Höhle/ Bau gebunden sind spielt auch der Bewegungsmangel keine nennenswerte Rolle
• werden Jungtiere überfüttert führt die in der Regel zu abnorm schnellem Wachstum

Symptome

• bei adulten Königspython erkennt man das Übergewicht an deutlichen Fetteinlagerungen und einer gespannten, prallen Haut
• Jungtiere zeigen ein abnorm schnelles Wachstum
• Bewegungsunlust
• evtl. aufgeblähtes Abdomen (Blähbauch)
• evtl. Obstipation (Verstopfung)

Komplikationen

• bei adulten Tieren entwickelt sich häufig Gicht, Nierenerkrankungen, z. B. Niereninsuffizienz und letztlich Nierenversagen, Lebererkrankungen in Form einer Fettleber (Steatosis hepatis), welche sich im Laufe der Zeit Leberzirrhose entwickeln kann, Diabetes mellitus, Kreislaufschwäche, Gelenk- bzw. Wirbelsäulenbeschwerden
• Jungtiere entwicheln oft durch das abnorm schnelle Wachstum Stoffwechselerkrankungen, v. a. Rachitis, Lebererkrankungen

Ursachen

• zu energierreiche Nahrung
• zu große Portionen
• zu häufige Fütterung
• fehlende Fastenzeiten (Winter-/ Sommerruhephase)
• zu hohe Tagestemperaturen ohne Wärmegefälle bzw. Nachtabsenkung
• Hypothyreose/ Schilddrüsenunterfunktion

Therapie

• artgerechte, qualitativ hochwertige Ernährung
• bei Adipositas und indizierter Diät sollte die Futtertiergröße auf 50-60% reduziert werden
• vermehrt Fastentage einlegen
• Winter- und Sommerruhe durchführen
• Haltungstemperatur anpassen und Nachtabsenkung

Prophylaxe

• die wichtigste prophylaktische Intervention ist stets artgerechte, qualitativ hochwertige Nahrung anzubieten. Dabei ist auch auf einen adäquaten Futterintervall zu achten
• beachte bei der Fütterung von Königspythons, dass diese - wie alle Reptilien - deutlich weniger Nahrung benötigen als Säugetiere
• Königspythons durchlaufen in den ersten Lebensmonaten, meist innerhalb des ersten Lebensjahr, eine Futterprägung. Eine artgerechte und vielseitige Ernährung (idealerweise ein wechselndesAngebotanFutternagern) ist daher schon vom ersten Lebenstag wichtig
• hohe Haltungstemperaturen, fehlende Nachtabsenkung der Temperatur und das auslassen von Winter- und Sommerruhephasen beschleunigen den Stoffwechsel des Python. Dadurch kommt es zu einemgesteigertenFressdrang, erhöhtem Vitamin- und Stoffwechselbedarf sowie ein enorm beschleunigtes Wachstum
• in der Winter- und Sommerruhephase wird der gesamte Stoffwechsel entlastet. Sie sind daher von enormer Wichtigkeit um Folgeerkrankungen wie Adipositas, Lebererkrankungen und übermäßigesGrößenwachstum zu vermeiden
• zu fettreiche und zu häufige Nahrung ist die Hauptursache für ernährungsbedingte Erkrankungen bei Königspythons