chronisches Stress-Syndrom

Ursachen

• das Tier ist lethargisch; es zieht sich zurück, ist oft tagelang in seinem Versteck, schläfrig (auch tagsüber), häufige und lange Aufenthalte an der Wärmequelle,reduzierteBewegungslustundreduziertes Abwehr- und Fluchtverhalten.
• tief in die Augenhöhlen eingefallene Augen
• Nahrungsverweigerung und Gewichtsverlust
• meist zeigt sich ein chronisch progredienter (fortschreitender) Verlauf der Erkrankung
• oft kommt es zur Immunsuppression (vor allem Schnupfen, Atemwegserkrankungen, Ohrabszesse und Konjunktivitis). Weiter zeigt sich eine deutlich reduzierte Heilung mit hoher Rückfalltendenz.
• Neigung zum Parasitenbefall (v.a. Milben)
• Abszessbildung, oft mit chronischem Verlauf

Auftreten

• vor allem nach längeren Belastungen, vor allem Revierwechsel und falscher Vergesellschaftung
• während und nach durchgemachter Erkrankung

Ursachen

• anhalbende Stresssituationen
• soziale Konfliktsituationen
• fehlendes Sicherheitsgefühl, vor allem durch einen Mangel an Versteckmöglichkeiten
• Licht-, Wärme-, UV(B)-Mangel
• Mangel an B-Vitaminen
• Vitamin C- und D-Mangel
• Magnesiummangel
• Mangel an Omega-3-Fettsäuren
• L-Tryptopan-Mangel
• allgemeine Schwäche in Folge von akuten oder chronischen Erkrankungen

Therapie

Vor Behandlungsbeginn ist eine adäquate Differentialdiagnostik unabdingbar. Symptome eines chronischen Stress-Syndroms finden sich auch bei einer Vielzahl anderer (chronischer) Erkrankungen (z.B.beiposthobetnale Anorexia oder auch die bevorstehende Winter-/ Sommerruhezeit.

• die wirksamste Therapie ist die Bestrahlung mit natürlichem Sonnenlicht. Sonnenlicht inhibiert die Freisetzung von Botenstoffen wie Noradrenalin, Serotonin und Melatonin, also jenerBotenstoffe,diebeim chronischen Stress-Syndrom nur mangelhaft beim erkrankten Tier vorhanden sind. Alternativ kann zum natürlichen Sonnenlicht eine HQI-Lampe verwendet werden - natürlichesSonnenlicht istjedochdeutlich effektiver.
• Erhöhung der Tagestemperatur von 2-5 Grad
• durch die gabe von B-Vitaminen, vor allem Vit. B1, B6, B12, Biotin und Folsäure wird die körpereigene Serotoninproduktion und -ausschüttung angeregt. Die B-Vitamine können z. B. durch Zufüttern vonBierhefe verabreicht werden.
• Vitamin C & D, Magnesium, Omega-3-Fettsäuren sowie L-Tryptopan können am besten durch gesunde Futtertiere verabreicht werden. Alternativ können auch Kombi-Präparate (z. B. Kormivin)verabreicht werden.
• vor allem aber müssrn die Haltungsbedingungen überprüft und optimiert werden

Prophylaxe

• richtige Haltungsbedingungen und beachten der gebotenen Vergesellschaftungsform oder ggf. Einzelhaltung und somit das Vermeiden von Konflikten und Revierstreitigkeiten
• ausreichend Platz für jedes Tier. Rack-/ Terrariengrösse
• ausreichend lange und regelmäßige Regenerations- und Ruhephasen
• ausreichende Wärme- und Lichtexposition