Diarrhoe/ Durchfall

• breiiger, schleimiger oder wässriger Kot
• häufiges Absetzen von Kot
• generell gilt, dass Farbveränderungen, Blutbeimengungen oder/ und Eiter im Kot einer zügigen genauen Diagnose bedürfen

Komplikationen

• durch den erhöhten Flüssigkeitsverlust über den Darm kann sich eine Dehydratation entwickeln
• die Niere wird durch den zirkulierenden Flüssigkeitsmangel und den Mangel an Elektrolyten belastet werden. Besteht das Diarrhoe über längere Zeit kann sich zudem eine Niereninsuffizienz entwickeln
• Mangelerscheinung/ -ernährung durch den Verlust von Vitaminen - besonders jene, die im Darm resorbiert werden, also Vitamin E, D, K & A, sowie ein Mangel an Mineralstoffen
• Darmblutungen aufgrund von Ulcus- und Fissurenbildung an der Darmschleimhaut. Dies findet sich am häufigsten bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, den sogenannten CED‘s (Morbus crohn, Colitis ulcerosa)
• Darmabszesse
• es können sich bei massivem Flüssigkeits- oder Blutverlust - bei Ulcusblutungen des Darms innerhalb des Peritineums - sogenannte hypovolämische, also Volumenmangelschocks entwickeln und schnell fulminante Verlaufsformen annehmen

Ursachen

Diarrhoe birgt nicht immer eine Pathologie in sich. Im folgenden werden die Ursachen des Diarrhoes nach physiologische und pathologischen Ursachen dargestellt.

Physiologische Ursachen

• Überfütterung durch zu große Portion
• Verzehr von altem und/ oder verdorbenem Futter
• zu kaltes oder mangelnd aufgetautes Frostfutter
• Umstellung des Futters
• Stress
• Medikamente (z. B. Antibiotika, Sulfonamide, Entwurmungsmittel usw.)

Pathologische Ursachen

• infektiöse Gastroenteritis
• verschiedene Darmparasiten (meist zeigt sich hierbei nur leichtes Diarrhoe)
• Amöben, Kokzidien, Kryptosporidien (hier zeigt sich i. d. R. schweres Diarrhoe)
• Giftstoffe (z. B. Pflanzengifte) und andere Chemikalien
• oft tritt Diarrhoe auch als Begleiterscheinung einer Erkrankung auf (u. A. Mangelernährung, Leber-, Gallenwegs- und Pankreaserkrankungen, Diabetes mellitus, Neoplasien)

Therapie eines Nahrungsmittel-assoziierten Diarrhoe

• Fasten entlastet die Darmflora, bei Diarrhoe bedingt durch Nahrungsmittel sollte der Python 14-21 Tage auf Nahrungsentzug gesetzt werden. Wichtig ist jedoch, dass stets ausreichendfrischesWasserzurVerfügung steht.
• Um die durch das Diarrhoe geschwächte Darmflora zu stärken bzw. wieder aufzubauen sollte bereits während der Fastenkur dem Trinkwasser und später nach dem Fasten auch demFutternager(beiFrostfutterkann das Präparat in Wasser gelöst und mit einer Spritze in das Frostfuttertier injiziert werden, werden lebende Nager verfüttert kann deren Fell mit dem Präparat besteubt werden) beigemengt werden. Geeignete Darmsymbionten sind z. B. Bierhefe oder Präparate wie Bene-Bac Bird. Die Dauer der Substitution richtet sich nach der Dauer derDiarrhoe-Erkrankung.Beileichtem Diarrhoesollten die Darmsymbionten 4-5 Tage verabreicht werden, bei schwerem Diarrhoe 7-14 Tage.
• Nach der Fastenkur sollten vorerst kleine Futtertiere verfüttert werden und die Futterfrequenz ausgedehnt werden
• über die gesamte Behandlungsdauer hinweg sollte die Bodentemperatur auf 40 Grad erhöht werden
• Stressfaktoren müssen konsequent beseitigt werden
• generell ist auf artgerechte Ernährung zu achten
• bei schwerem Diarrhoe ist es wichtig den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt aufrecht zu erhalten dazu sollte physiologische Kochsalz-Lsg. (NaCl-Lsg. 0,9%) oder Elektrolyte dem Trinkwasserzugesetzt werden (z. B. Elotrans)
• klingt das Diarrhoe nicht nach 7-10 Tagen ab sollte eine spezifische Ursachenforschung durchgeführt werden

Therapie eines Medikamenten-assoziierten Diarrhoe

• durch Medikamentensubstitution (v. a. Antibiotika und Entwurmungsmittel) kommt es oft - nicht bei allenMedikamenten-zuSchädigungenderDarmflora,sieSchädigendortphysiologischeSymbiontenschädigen.Esist deshalb ratsam schon zu Beginn der medikamentösen Therapie auch geeigneteDarmsymbiontenzusubstituieren(z.B.Bierhefe oder Bene-Bac Bird).Es ist auchmöglich das FelldesFutternager kurz bevor er verfüttert wird mit Kot eines gesundenArtgenosseneinzureiben(dezent),so werden gesunde Darmsymbionten ebenfalls aufgenommen
• sind die Nebenwirkungen des Medikaments überdurchschnittlich stark oder es handelt sich um eine Überdosis des Medikaments oder um die Substitution eines gänzlich falschenMedikamentes kanndiesesdurch die Gabe von Aktiv-Kohle abgeschwächt oder neutralisiert werden. Wichtig bei der Gabe von Aktiv-Kohle ist die richtige Dosierung(0,5-1g je Kg Körpergewicht)und ausreichende Flüssigkeitszufuhr da eine Überdosis einen Darmverschluss zur Folge haben kann. Die Gabe der Aktiv-Kohle wird 1-2xtgl. über mehrere Tage hinweg wiederholt wobei der Anteil an Aktiv-Kohle kontinuierlich reduziert werden muss.
• Fasten um die Darmflora zu entlasten für mindestens 14 Tage
• lokale Bodenwärme auf 40 Grad erhöhen
• bei schwerem Diarrhoe ist es wichtig den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt aufrecht zu erhalten dazu sollte physiologische Kochsalz-Lsg.(NaCl-Lsg. 0,9%)oderElektrolytedemTrinkwasserzugesetzt werden (z. B. Elotrans)

Therapie von Diarrhoe bei Infektionen oder Parasitenbefall

• kommt es häufig zu rezidivierendem Diarrhoe ist dies meist als Zeichen einer Darminfektion oder starkem Parasitenbfall zu werten, besonders dann wenn der Kot Farbveränderungen,Blut-,Eiter-oderSchleimbeimengungen aufweist. Hier sollte zeitnah eine Kotuntersuchung vorgenommen werden anhand dessen Befund die richtige Behandlung angesetzt werden kann.
• als Erstbehandlung sollte Aktiv-Kohle in Wasser aufgelöst und oral mittels einer Spritze (ohne Kanüle) verabreicht werden. Wichtig bei der Gabevon Aktiv-Kohle istdierichtige Dosierung (0,5-1g jeKgKörpergewicht)undausreichendeFlüssigkeitszufuhr da eine Überdosis einen Darmverschluss zur Folge haben kann. Die Gabe derAktiv-Kohle wird 1-2xtgl. über mehrereTagehinweg wiederholt wobei der Anteil an Aktiv-Kohle kontinuierlich reduziert werden muss.
• Bodenwärme auf 40 Grad erhöhen
• Fasten für mindestens 14 Tage um die Darmflora zu entlasten, im Anschluss sollten vorerst kleine Futtertiere in einer gestreckten Futterfrequenz verabreicht werden
• bei schwerem Diarrhoe ist es wichtig den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt aufrecht zu erhalten dazu sollte physiologische Kochsalz-Lsg.(NaCl-Lsg. 0,9%)oder Elektrolyte demTrinkwasser zugesetzt werden (z. B. Elotrans)
• da es sich bei Darminfektionen häufig um hochgradig ansteckende Erkrankungen handelt muss auf Hygiene (Einweghandschuhe, Händedesinfektion usw.) beim Umgang mit dem Tier geachtet werden. Auch sollte das erkrankte Tier in Quarantäne isoliert werden und dort lediglich auf feuchtem Küchenpapier gehalten werden.

Therapie von chronischem Diarrhoe

• hier muss weitergehende Diagnostik betrieben werden um ggf. eine Ursachentherapie einleiten zu können
• generell sollte die bereits o. g. Flüssigkeits- und Elektrolyt-Substitution durchgeführt werden
• Substitution von Vitamin-A-, D-, E- & B-Komplex um einen chronischen Mangel zu vermeiden

Prophylaxe

• argerechte, qualitativ hochwertige Ernährung schützt nicht nur gegen ernährungsbedingtes Diarrhoe sondern auch gegen parasitäre Darmbesiedelung
• regelmäßige Kotuntersuchungen dienen der Früherkennung parasitärer Erkrankungen und ermöglichen eine frühe, meist schonendere Behandlung