Anämie/ Blutarmut

Symptome

• blasse, fahle Schleimhaut
• Schwäche (allgemein), Antriebs- und Bewegungsunlust
• schwere Anämien zeigen oft blasse, helle, teils sogar graue Haut
• bei einer Eisenmangelanämie zeigen sich oft brüchige Schuppenblatten (Krallen) und Fissuren (Risse) der Haut
• bei Folsäure- und/ oder Vitamin-B12-Mangelanämie zeigen sich Gang- bzw. Bewegungsunsicherheit, Zittern, Koordinationsdefizite und Lähmungen

Ursachen

• Substitutionsdefizit, d. h. ein durch Mangelernährung verursachter Folsäure-, Eisen- und/ oder Vitamin-B12-Mangelanämie
• eine Eisenmangelanämie kann auch das Resultat von (Inneren-) Blutungen sein. Dabei verursacht die Blutung einen Eisenverlust, der nicht durch Substitution ausgeglichen werden kann
• suboptimale Haltungsbedingungen, v. a. zu Kühle Haltungsbedingungen, verursachen ebenfalls Anämien
• auch Lebererkrankungen können eine Folsäure- und/ oder Vitamin-B12-Mangelanämie verursachen
• parasitärer Befall in Form von Spul-, Band-, Haken- und Lungenwürmern führt zum Blutverlust und verursacht in Folge eine Eisen-, Folsäre- und/ oder Vitamin-B12-Mangelanämie
• auch können einzelne Darmparasiten Eisen-, Folsäure- und/ oder Vitamin-B12-Mangelanämien verursachen
• Milbenbefall verursacht ebenfalls, aufgrund des Blutverlustes, eine Anämie
• infektiöse Gastroenteritis verursacht Folsäure- und Vitamin-B12-Mangelanämie
• Trächtigkeit, tragende Weibchen haben einen erhöhten Bedarf an Eisen, Folsäure und Vitamin-B12. Wird dieser nicht Substituiert und dadurch ausgeglichen entwickeln sich Anämien. Diese betreffenprimär das trächtige Muttertier, kann aber sekundär auch die Nachzuchten pränatal betreffen und Entwicklungsstörungen verursachen. Besonders adulte Weibchen, die zur regelmäßigen Zucht verwendetwerden, sollten  zusätzlich mit Eisen-, Folsäure- und Vitamin-B12-Präparaten adäquat versorgt werden.
• Medikamente können ebenfalls eine Eisen-, Folsäure- und Vitamin-B12-Mangelanämie verursachen
• Neoplasien führen ebenfalls zum Blutverlust und damit zur Eisenmangelanämie

Therapie

• idealerweise ist eine Substitution unnötig. Dies ist am ehesten der Fall wenn qualitativ sehr hochwertige Futtertiere in ausreichender Größe verfüttert werden. Eine ausgewogene, abwechslungsreiche Frischkosternährung mit Zugabe tierischer Proteine (am besten in Form von Insekten und Würmern) für die Futternager überträgt sich auch beim Verfüttern dieser auf den Python
• Substituion - wenn nötig - mittels adäquaten Eisen-, Folsäure- und Vitamin-B12-Präparaten (z. B. Korvimin) oder auch Bierhefe (enthält v. a. Folsäure und Vitamin-B12) sowie (frische) Leber (reich an Eisen, Folsäure und Vitamin-B12). Beides kann auch an die Futternager verfüttert werden und über diese an den Python weitergegeben werden
• auch optimale Haltungsbedingungen und ausreichend adäquate Wärme beugen Anämien vor
• zeigen die o. g. Behandlungen keine Besserung der Anämie muss nach einer substituierenden (verbrauchenden) Grunderkrankung gefahndet werden (Kotuntersuchung auf Parasitenbefall und okkult-gastrointestinale Blutungen sowie eine labortechnische Blutuntersuchung der Leber- und Erythrozytenwerte

Prophylaxe

• die beste Prophylaxe einer Anämie ist über die Futternager zu gewährleisten. Wird Frostfutter an den Python verfüttert sollte generell in regelmäßigen Abständen von 6-12 Monaten ein Anämie-Check-Up und ggf. eine Substituonstherapie von Vitamin-B12, Eisen und Folsäure vorgenommen werden.
Werden lebende oder „prekille Futternager verfüttert kann deren hohe Qualität durch optimale Ernährung während ihrer Aufzucht gewährleistet werden und die ideale Anämie-Prophylaxe garantiert werden. Wichtig ist hier, dass Farbmäuse kein adäquates Futtermittel für Königspythons - auch nicht für Jungtiere - darstellen. Sie liefern eine nur ungenügende Nährstoffbilanz. Man sieht rein „mausfressenden“ Königspythons dies an, sie sind kleiner und schmächtiger als andersfressende Artgenossen. Außerdem verfügen sie nicht über genügend qualitativ hochwertige Fettreserven - was bei adulten Zuchtweibchen zur Minderversorgung der Folikel und damit zur Sterilität (es werden Slug-Gelege produziert) führen kann
• optimale Temperaturbarometer
• regelmäßige prophylaktische Kotuntersuchungen liefern u. U. eine Frühdiagnose bzgl. parasitärem Befall und verhindern so die Entwicklung schwerer Anämien