Ileus/ Darmverschluss

Symptome

• als Leitsymptom eines Ileus gilt das Erbrechen von Darminhalt und Kot
• es kommt zur Obstipation/ Verstopfung
• es kommt zur Bindung eines Aufgetrieben bzw. einem Hartspann der Bauchdecke (evtl. Zeichen eines akuten Abdomens)
• Nahrungsverweigerung

Begleitsymptome

• starke, krampfartige abdominale Schmerzen, Schonhaltung, schmerzgezeichnete Bewegungen, Bewegungsunlust
• reduzierter Allgemeinzustand
• Auswürgen von unverdauter oder nur zu Teilen verdauter Nahrung
• Dehydratation, welche sich v. a. durch Einfallen der Augen, faltige Haut (Hautfalte bleibt nach abheben länger bestehen) und sichbar werden prominenter Knochen darstellt

Ursachen

• eingedickter Kot durch mangelde Flüssigkeitsaufnahme
• häufig kann feinkörniges Bodensubstrat, welches mitgefressen wird und im Darm aufquillt, ursächlich sein
• Verzehr von kleinen, unverdaulichen Partikeln (z. B. Steinchen, Soff- bzw. Plastikreste usw.)
• fulminanter Parasitenbefall (z. B. Spul- oder Madenwurm-Befall
• bei Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung) sowie Gallen- und Nierensteinleiden kann es reflektorisch zum Ileus kommen
• tumorös bedingte Passagebehinderung im Darm (meist Pars sigmoideum und Rektum)
• Legenot
• postoperativ in Form eines paralytischen Ileus

Therapie

Beachte: Ein Ileus verläuft in aller Regel - unbehandelt - tödlich!
• tgl. mehrmals handwarme Bäder für 20-60 Minuten, idealerweise in Elektrolytlösung (z. B. Isostar oder Elotrans). Die Elektrolyt-Lsg. sorgt für einenFlüssigkeitsausgleichundverhindertso eine Dehydratation. Durch das handwarme Wasser und den hydrostatischen Druck entspannt sich die Darmmuskulatur und das Ausscheiden wird erleichtert.
• lokales erhöhen der Bodentemperatur auf 40 Grad entspannt ebenfalls die Darmmuskulatur und erleichtert das Ausscheiden
• zeigt sich unter o. g. Anwendungen keine Besserung sollte oral ein Abführmittel oral verabreicht werden (z. B. Bifiteral-Sirup)
zeigt auch dies keinen Erfolg sollte ein geeignetes Abführmittel (z. B. Mikrolax) in die Kloake eingebracht werden. Alternativ sind auch Einläufe mittels physiologischerKochsalz-Lsg.(NaCl-Lsg. 0,9%) möglich, diese bergen aber ein gewisses Verletzungsrisiko in sich und sollten deshalb nur von fachkundigen Personen vorgenommen werden
• Fasten. Füttern bzw. Zwangsfüttern während eines Ileus führt zur Verschlechterung der Situation!
• stellt sich unter den o. g. Maßnahmen nicht binnen 3-5 Tagen eine Besserung ein sollte mittels Röntgenaufnahme nach den Ursachen des Darmverschlusses (Steinchen oder sonstige Fremdkörper, Eieretc.) geforscht werden

Erweiterte Therapiemaßnahmen

• Optimierung des Trinkverhaltens (tgl. Trinkwasserwechsel), wenn nötig orales Verabreichen von Trinkwasser mittels Spritze (ohne Kanüle)
• für ideale Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsverhältnisse sorgen (Wetbox usw.)

Prophylaxe

• kein verwenden von feinkörnigen Substraten, auch kein Sand
• artgerechte Temperatur und Luftfeuchtigkeit
• Bodenwärme fördert die Verdauungsaktivität
• regelmäßige Kotuntersuchungen entlarven evtl. bestehenden Parasitenbefall frühzeitig